07/08/2024 0 Comments
Gemeinsam feiern ist Lebenselexier
Gemeinsam feiern ist Lebenselexier
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Gemeinsam feiern ist Lebenselexier
Feiern Sie auch gerne? Zahlreiche Anlässe zum Feiern gibt es für jeden und jede von uns. Jedes Jahr feiern wir Geburtstag – runde Geburtstage werden oft größer begangen. Der Kreis der Menschen, die mitfeiern wird größer – proportional zum Anlass.
Hochzeiten und deren Jubiläen sind vielleicht die größten Feste. Gefeiert wird das Leben an sich, die Gemeinschaft miteinander und die Freude, so vieles gemeinsam erreicht zu haben. Alleine feiern funktioniert nicht so gut – die Gemeinschaft, der Austausch gehört dazu. Geschenke auch! Essen und Trinken, vielleicht gemeinsames Singen und Tanz. Statt normaler Alltagsbekleidung trägt man gerne etwas Besonderes: Anzug für die Herren, ein Abendkleid für die Damen, Schmuck, besondere Frisuren. Zu manchen Festen werden alte Bräuche wiederbelebt, Volkstänze etwa, historische Wanderungen und vieles mehr.
Wendet man die Aufmerksamkeit von der eigenen Person, der Familie, dem Freundeskreis weiter auf größere gesellschaftliche Zusammenhänge, kann es dabei auch zu mehrtägigen Feiern kommen. Wie ab dem morgigen Sonntag in Jüterbog.
Vor 850 Jahren bekam die noch kleine Stadt vom Magdeburger Bischof Wichmann das Stadtrecht verliehen. Am selben Tag, dem 29. April 1174 wurde die Liebfrauenkirche geweiht. Sie stand schon ein paar Jahre und wartete auf einen freien Termin des Bischofs, um auch offiziell ihrer Bestimmung als Versammlungsort der Gemeinde übergeben zu werden.
Die Weihe einer Kirche ist ein Hochfest, in deren Folge Kirchweihfeste gefeiert werden.
Eng mit dem Kirchweihfest verbunden ist die Tradition der Kirmes. Das Wort Kirmes leitet sich dabei von Kirchmesse ab, die zum Gedenken an die Kirchweihe gefeiert wird. Dieser Begriff wird in vielen Regionen, z. B. Thüringen und Sachsen, auch Kermse, Kermst, Kirbe oder Kirwe genannt.
Die Duplizität der historischen Ereignisse haben die Verantwortlichen in Jüterbog auf die Idee einer guten Kooperation von Stadt, Vereinen und Kirche gebracht, die über viele Monate vorbereitet, nun ein reiches Angebot über die Festwoche hinaus in ein Festjahr voller spannender Veranstaltungen geführt hat.
Zum Auftakt des Festumzuges wird die historische Szene nachgestellt sein, in der der Bischof dem Bürgermeister die Urkunde des Stadtrechtes übergibt. Der Bürgermeister wird am Ziel des Umzugs auf dem Marktplatz dann den Handwerkern den Auftrag erteilen, die Stadt weiter aufzubauen. Und hier kommt, optisch unübersehbar, das dritte traditionelle Fest ins Spiel: das Maibaumstellen. Dieses jährliche Stadtfest am Sonntag vor dem 1. Mai lockt die Handwerksbetriebe auf den Markt, die dort Angebote für die Kinder und ihre Familien bereithalten. Der Maibaum symbolisiert das Leben im beginnenden Wonnemonat Mai und, genauso, wie es der bei Kirchweihfesten oft errichteten Kirchweihbaum symbolisiert, auch den Zusammenhalt der Bewohner, die lebensstiftende Solidarität, die Frieden ermöglicht.
Gemeinsam zu feiern ist Lebenselixier! Wie gut, dass wir die Freude über unser Leben und die Gemeinschaft in der Kirche, in den Dörfern und Städten gemeinsam und ausführlich feiern können und uns dabei immer näherkommen.
Manuel Gera, Kreiskantor und Kirchenmusiker in Jüterbog
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