Gut gerüstet Kirchengebäude näherbringen

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Gut gerüstet Kirchengebäude näherbringen

Großer Tag für die 21 Teilnehmenden des ersten Ausbildungskurses für ehrenamtliche Kirchenführer:innen im Kirchenkreis. Am Samstag, den 27.9. erhielten sie in der Dorfkirche Stülpe (Nuthe-Urstromtal) von den beiden Kursleitenden, Annegret Gehrmann (Langengrassau, Kunstgut-Beauftragte) und Pfr. Friedemann Düring (Erwachsen Glauben) ihre Teilnahmebestätigungen ausgehändigt. 

Und der letzte Kurstag war dabei noch einmal inhaltlich prall gefüllt. Nach Beginn in der Dorfkirche Rangsdorf und einem Impuls zur Architektur des 19. Jahrhunderts (Historismus) ging es zum Abschluss in die Dorfkirche Stülpe (Nuthe-Urstromtal). Dieser Kirchenbau aus dem 16. Jahrhundert beherbergt wie kein zweiter in der Region Kunstgegenstände aus den unterschiedlichsten Bau-Epochen Europas: Von Weihekreuzen (eher in der Romanik anzutreffen), über gotische Flügelaltäre aus einer ehemaligen Wallfahrtskapelle auf dem nahegelegenen Golm, Epitaphe der Raniassance-Zeit bis hin zum prächtigen barocken Kanzelaltar; Also bestens geeignet, damit die Kursteilnehmenden in der Kirche noch einmal ihr erworbenes Wissen in einer Abschlussübung anwenden konnten. 

Vor der Rangsdorfer Kirche (Foto Düring)

Michael Krüger (Rangsdorf) zeigt eine Schablone mit der die Gesimse an der Kirche gefertigt wurden.

In Gruppen widmeten sich die Teilnehmenden bei der Abschlussübung in der Kirche in Stülpe verschiedenen Kunstgegenständen und präsentierten sie den übrigen Kursteilnehmenden (Fotos: Düring)

Im Kurs ging es aber nicht nur um die großen Kulturepochen Europas und wie sie in den Kirchen der Region ihren Wiederhall fanden. Sondern es ging auch darum, kirchenpädagogische Methoden kennenzulernen, wie Kirchengebäude gerade kirchenferneren Menschen eindrücklich nahegebracht werden können. "Grundprinzip ist dabei, dass Kirchenbesucherinnen und -besucher nicht nur die Fakten präsentiert bekommen, sondern selbst die Möglichkeit erhalten, sich den Raum und die Gegenstände anzueignen. Dabei sollte auch Raum sein, sich mit eigenen Lebens- und Glaubensvorstellungen einzubringen", sagt Kreispfarrer Friedemann Düring, der für diesen Ausbildungsteil sowie die Kursorganisation verantwortlich war. 

Annegret Gehrmann, kümmerte sich als Kunstgutbeauftragte des Nachbarkirchenkreises Niederlausitz um die Merkmale der jeweiligen Bauepochen von der Romanik bis zum Historismus des 19. Jahrhunderts. "Wir brauchen hier im ländlichen Raum keine großartigen Ausbildungskurse, die jedes Detail der Baugeschichte berücksichtigen, sondern niederschwellige Angebote, die Menschen befähigen, ihre Ortskirchen ansprechend zu präsentieren", sagt Gehrmann, die sich als Vorsitzende des Förderkreises Alte Kirchen in der Niederlausitz seit vielen Jahren um den Erhalt von Dorfkirchen und die Ausbildung ehrenamtlicher Kirchenführer:innen kümmert.

Im anschließenden Abschlussgottesdienst erhielten die Teilnehmenden aus fast allen Regionen des Kirchenkreises dann ihre Teilnahme-Urkunden. Durchweg alle Teilnehmenden betonten im Anschluss, wie sehr ihnen der Kurs geholfen hätte, die Kirchengebäude besser zu verstehen. Der Mut, selbst eine Kirchenführung anzubieten, ist gewachsen. 

Im Abschluss-Gottesdienst erhielten die Teilnehmenden ihre Urkunden (Foto: Markus Blümner)

Aber auch der Erfahrungsaustausch untereinander soll weitergehen. So sind jährliche Fortbildungs- und Vernetzungstreffen geplant. Es soll sich ein Netzwerk "Kirchenführung" im Kirchenkreis bilden.

Außerdem soll 2026 ein weiterer Ausbildungsgrundkurs starten. Interessierte können sich jederzeit bei Pfr. Friedemann Düring melden. 

(Foto: Miriam Keller)

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